Und wieder hat ein neues Jahr begonnen, was unweigerlich damit zusammenhängt, dass das alte Jahr 2018 zu Ende gegangen ist.
Als ich so da sass und über das zurückliegende Vereinsjahr sinnierte, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen und ich wusste, wie man dieses Jahr passend zusammenfassen konnte. Ja, damit ist eigentlich das Wichtigste bereits zu Beginn gesagt, - durch das einfache Motto: Pschybiescheli pastersche wysokoschtschi!
Findet ihr nicht auch, dass diese Worte treffend unser Empfinden und Erleben im Jahr 2018 ausdrücken? Doch jetzt werde ich gleichwohl noch einige Begebenheiten einzeln erwähnen, wie zum Beispiel:
Dass wir uns zum ersten Mal im neuen Jahr am 13. Januar zur Generalversammlung im Restaurant "Chez Georges" trafen. Die Versammlung ging sehr gut und zügig über die Bühne, ausser dass bei den Herren der Schöpfung wieder einmal so eine gewisse Unstimmigkeit auftrat, wer denn jetzt den Jubilarinnen einen Kuss geben darf. Bei Unversöhnlichkeit gab es dann eben zwei oder drei verschiedene.
Dies beeindruckte Mette so sehr, dass sie beim Verabschieden meldete: "I säg grad allne tschüss zämme, oder het no öper Luscht uf e Verschmutzerei?"
Auftritte in der Kirche gab es am 4. Februar und am 4. März fand wie gewohnt der ökumenische Gottesdienst statt. Wir sangen vor allem Taizé-Lieder.
Danach folgte schon bald die Karwoche und Osterzeit.
Am Palmsonntag sangen zuerst die Männer Choral in gewohnter Manier, anschliessend sangen wir unter anderem den wunderschönen Bach-Choral "Jesu, meine Freude", zur wahrhaftigen Freude vieler, haben wir doch dieses Werk viele Jahre nicht mehr aufgeführt.
Natürlich war es nur so schön, weil Gabriel es auf der Orgel auch so toll gespielt hat.
Es folgte der Karfreitag in dessen Liturgie wir übliche Karfreitags-Motetten plus Taizé-Lieder sangen.
Tags darauf, die Osternacht… ach so! Nein! Der Gottesdienst fand ja nicht in Grellingen statt, wie es turnusgemäss hätte sein sollen. Ja, was soll man dazu sagen? Eigentlich nur: Oto um sche wowi oschow jau nonemol und sack zimänti! Aber dies klar und deutlich!
Und umso deutlich schöner führten wir dann im Ostersonntagsgottesdienst Teile der Theresienmesse von Joseph Haydn auf, was auf viel positives Echo stiess.
Der nächste Einsatz des Chores war an Pfingsten. Wir sangen die Gounod-Messe und unser geliebtes Emite spiritum, auch genannt Emituski spirutetschki.
Am 25. Mai feierte Käthi Zürcher ihren 60. Geburtstag und im Anschluss an eine kürzere Probe durften wir mit ihr mitfeiern. Bernhard brachte uns sehr leckeres Süsses und Salziges und wir wurden von den Beiden nach Strich und Faden verwöhnt. An dieser Stelle möchte ich nochmals von Herzen danke sagen, liebes Käthi.
Ein besonderer Gottesdienst fand am Sonntag, 10. Juni in Grellingen statt. Pfarrer Franz Kuhn feierte hier in seiner Heimatpfarrei sein 60-jähriges Priesterjubiläum. Zu seiner Ehre führten wir nochmals die Gounod-Messe und das Regina coeli auf. Beim anschliessenden Apero vernahmen wir wieder einige Geschichten, die Franz in der Kindheit in Grellingen erlebte.
Weiter ging es im Jahreskreis, bis wir die erste Hälfte mit unserem Bündelibummel abschlossen. Einige wanderten zu Fuss, andere mit dem Auto nach Nenzlingen, wo uns im Restaurant Linde ein gutes Nachtessen serviert wurde. Anschliessend durften wir noch Kaffee und Dessert geniessen, das uns Friedel spendiert hat. Der Grund dafür war sein 70. Geburtstag, den er im Januar feierte. Recht herzlichen Dank, und dir nochmals alles Gute zu deinem Runden.
So war es ein sehr gemütlicher, lustiger Abend, und dass es sehr heiss war, das war im letzten Sommer wirklich keine Sensation! Oddawali chwawa na Sauhitzi Sauhitzi und so weiter.
Nach diesem Motto verbrachten wir dann auch unsere Sommerferien und nahmen die Proben-tätigkeit am 16. August wieder auf.
Drei Tage später wurden wir gleich zu einem Fest eingeladen. Am 9. Juni feierte René Schwarz seinen 60. Geburtstag. Und da auch Elisabeth im selben Jahr den gleich runden Geburtstag hatte, stellten die Zwei ein ganz tolles Fest auf die Beine. In ein Treibhaus im Erlenhof wurden wir schon zum Brunch eingeladen und wir verbrachten einen sehr gemütlichen Tag mit vielen fröhlichen Menschen. Es gab Chormitglieder, die so lange sitzen blieben, bis sie auch noch die selber gemachten Pizzen aus dem Holzofen geniessen durften.
Nochmals vielen herzlichen Dank lieber René für dieses sehr gelungene und grosszügige Fest! Es war wirklich Dschiedschie owinowschky oberkuulinsky!
Unsere Probentätigkeit, in der wir uns langsam auf die Weihnachtszeit vorbereiteten, erfuhr bald wieder eine angenehme Unterbrechung.
Am 15. September trafen wir uns in aller Herrgottsfrühe vor der Kirche und durften in Bernhards Bus einsteigen. Er führte uns auf direktem Weg nach Huttwil zur Fima Flyer. Es folgte eine sehr interessante Führung durch das Werk und wir erfuhren viel Spannendes über die Geschichte und den Bau der Elektrovelos. Ich war sehr beeindruckt.
Nach so viel Theorie brauchte es erst mal einen Kaffee und das eine oder andere Gipfeli, gefolgt von der Praxis! Ja, tatsächlich fassten wir je ein E-Bike und machten eine einstündige Rundfahrt über Hügel, Wald und Weiden im wunderschönen Emmental. Wow, war das ein Vergnügen, locker und ohne Mühen bergauf zu radeln und runter zu sausen, einfach so richtig Chwawana heia wysokoschtschi jupiheitschi!
Nach dieser unangestrengten Anstrengung waren wir reif für das Mittagessen. Im Restaurant Krone wurden wir in einfachen Gemächern königlich bedient und bekocht, und dies auf so eine originelle, lustige Art, wie man sie kaum überbieten kann.
Nach der Verabschiedung durch die zwei Originale der Krone führte uns Bernhard nur zwei, drei Kilometer weiter und schon kamen wir auf meinem Lieblingsbauernhof der Familie Grädel in Huttwil an. Zwei Männer erwarteten uns schon bei den Kamelen, die sich - so nahm ich es an - bereits freuten, mit uns einen Spaziergang zu machen. Also machten wir uns gleich auf den Weg, der Chor mit zwei Bauern und vier Kamelen. Letztere blieben als Nutztiere nicht ungenutzt, je eine Person durfte auf ihrem Rücken Platz nehmen und wurde durch Wald und Feld geschaukelt. Das sah bei den einen sehr locker und genussreich aus, andere, vor allem eine Person aus dem Bass schaute jedoch etwas gequält von seinem Kamel herunter…. ich habe aber keine Ahnung weshalb, und warum er nach seiner Ablösung plötzlich so eine hohe Stimme hatte! Aber trotzdem, ich glaube, alle hatten grosse Freude an dem gut stündigen Spaziergang mit diesen speziellen Tieren. Und wer kann schon von sich behaupten, dass er als Kamelführer unterwegs war. Ganz besonders Stephanie stellte sich an der Leine mit ihrem Kamel enorm geschickt und kompetent an. Ich frage jetzt besser nicht, ob das etwas mit ihrer sonstigen Aufgabe bei uns zu tun hatte. Zusch ma niebo hoffinski niti!
Wieder zurück auf dem Hof genossen wir noch die zahlreichen anderen Tiere, den verlockenden Laden und ein wunderbares Zvieri, bevor wir uns verabschieden mussten.
Nun fuhr uns Bernhard sicher und gekonnt wie immer nach Walkringen zum Rütihubelbad, auf Polnisch Ruti hubelinski plantschi plantschi in dessen Hotel wir den Abend und die Nacht verbrachten.
Das Haus steht auf einem wunderbaren Flecken Erde, mit einer grossartigen Aussicht. Dem entsprechend fühlten wir uns auch zu fast 100% wohl, ausser vielleicht in dem Moment, als Lisi in ihrem Risotto eine dicke, gut durch gekochte Fliege entdeckte. Sie machte aber kein Aufsehen (ich meine Lisi), sondern beerdigte die Fliege in einem Salbeiblatt am Tellerrand. Ich sass daneben und lachte mich mit anderen fast krank. Dies aber nur so lange, bis aus der einen Himbeere, die mein Caramelköpfli zierte, ein kleines, lustiges Biowürmchen heraus-kroch. Ich nahm mir an Lisi ein Beispiel, machte ebenfalls kein Drama und beerdigte das Würmchen in einem Pfefferminzblatt am Tellerrand. Und nur böse Zungen behaupteten, dass Stephanie am Abend jenes Blatt dann in ihrem Pfefferminztee hatte.
Auf jeden Fall war für viel Gelächter gesorgt, bis wir uns dann in unsere Zimmer zurückzogen.
Der Sonntag begann wieder mit Sonnenschein, guter Laune und einem sehr guten Zmorge-buffet, ohne jeglichen Tierchen oder anderen Zwischenfällen. Anschliessend fuhren wir nach Bern, wo wir Johannes Meier, unseren früheren Laientheologen trafen. Zusammen besuchten wir einen Gottesdienst und spazierten anschliessend zum Rosengarten, wo wir bei sehr schöner Aussicht auf unsere Bundesstadt auf der Terrasse unser Mittagessen genossen.
Nach den samstäglichen Aktivitäten, nahmen wir es am Sonntag sehr gemütlich. Wer wollte ging noch den Bären im Bärenpark Grüezi sagen und gegen Abend führte uns Bernhard dann sicher und fröhlich wieder nach Hause.
Ich habe die zwei Tage sehr genossen und ich hoffe, auch Euch bleiben sie in bester Erinnerung als zwe Tagschi luschtinka und primanski.
Danach ging aber der Ernst des Lebens wieder los, oder sagen wir: so gut dieser bei uns eben möglich ist! Wir übten zwar sehr hart und mit einer Engelsgeduld von Stephanie unsere Lieder, die wir am Adventskonzert aufführen wollten. Aber da diese in polnischer Sprache waren kam es immer mal wieder zu verdrehten Augen, zu Lachkrämpfen, zu hilflosem Armgefuchtel und Notengeschwenke, ganz zu schweigen von verzweifelten Sprüchen, über Knopf in der Zunge und verlorenen Gebissen! Herrschaft, das muss doch klappen Zusch ma niebo nomemolli! So klang dann manchmal das Jesus maluschenki nicht nach dem kleinen Kindelein, sondern eher nach einem struben Alpöhi! Aber wir gaben nicht auf - oder sollte ich besser sagen, Stephanie gab uns nicht auf?
Auf jeden Fall konnten wir die Lieder dann doch noch - aber keinen Moment zu früh - und wir führten sie am Konzert auf, als hätten wir diese Wörter locker leicht aus dem Ärmel geschüttelt!
Es bleibt noch zu erwähnen, dass das Adventskonzert am 15. Dezember stattfand, und wir bestritten es zusammen mit dem Chor Grellingen und einer Bläsergruppe aus Basel. Zusammen ergab es ein schönes Konzert und wir erhielten Komplimente, einige sagten sogar: Dschietschio tetschku klatschi klatschi, was uns natürlich sehr freute.
Nach dem Konzert kamen die letzten Vorbereitungen auf Weihnachten. Wir führten die Rihovski-Messe auf, mit dem neu erlernten Credo.
Zuerst gab es aber noch eine Vorstandssitzung, die wir bei Stephanie abhalten durften. Wir kamen gut und zügig voran, bis plötzlich unsere Sekretärin Esther von einem Hustenanfall geplagt wurde. Der Herr Präsident machte sich gleich grosse Sorgen und sagte: "Jösses Esther, verstick mer nit! Du muesch no s'Protokoll schriibe!"
Ohne weitere üble Zwischenfälle ging es weiter, bis Peter sagte: "Traktandum 11, Verschiedenes" - Stephanie juckte sofort auf: "Verschiedenes? Denn muess i d'Lauchgipfeli in Ofe schiebe!"
Aber sonst ging es uns allen gut, - und noch besser, als die Lauchgipfeli wieder aus dem Ofen kamen.
Der Abschluss unserer Chortätigkeit war wie immer die Weihnacht. Wir sangen am Sonntag die oben erwähnte Rihovski-Messe und das Transeamus.
Damit endet jetzt auch mein Jahresbericht. Euch allen möchte ich von Herzen danken für eure Mitwirkung und speziell Stephanie für ihr grosses Engagement und die Geduld mit uns.
Und als Schlusssatz denke ich, eignet sich nichts besser als: Chwawa Pastersche, Jahruski est zu Endi primanski!
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