Der 19. Oktober 1978 war ein Tag, der in die Geschichte des Kirchenchores eingehen sollte. Die von allen ersehnte und herbeigewünschte Orgel wurde vom Erbauer, der Orgelbaufirma Graf in Sursee unserer Pfarrgemeinde übergeben und in einer würdigen Feier eingeweiht. Vorbei waren die Zeiten, da unser Organist und Dirigent Raimund Thüring mit Hammer, Zange und Schraubenzieher bewaffnet für alle Fälle bereit war. Denn es kam immer öfter vor, dass ein Ton hängen blieb, und dies mit Vorliebe in Festtags-Gottesdiensten. Auch wenn damit viele Misstöne verbunden waren, fiel der definitive Abschied der alten Orgel dem Chor doch nicht so einfach. Einem Protokoll entnehmen wir, "dass zwei Sängerinnen in der letzten Probe der alten, ausgedienten Orgel einen Efeukranz gewunden haben, als Dank für 50 Jahre Gotteslob." Die Trauer war jedoch von kurzer Dauer. Im Einweihungsgottesdienst sang der Chor die "Kleine Orgel-Solo-Messe St. Johannis" von Joseph Haydn, unter der Leitung von Raimund Thüring. Die Orgel spielte die ehemalige Dirigentin Rosmarie Greder-Menge. Sie war es auch, die am Nachmittag während des Orgelkonzertes in beeindruckender Weise sämtliche Register zog und das Klangvolumen "der Königin der Instrumente" voll ausnützte.
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